Geschichte

63 Jahre Filmklub Kapfenberg
1957 – 2020

Josef Lehner Ehrenobmann

In den ersten Jahren seit der Gründungsversammlung vom 30. Dezember 1957 stand der „Schmalfilmklub Kapfenberg“ mit Josef Lehner, seit 2007 Ehrenobmann, an der Spitze unter der Patronanz des damals bereits 30 Jahre alten Klubs der Kinoamateure Österreichs – “KdKÖ – in Wien. Viele öffentliche Filmvorführungen, Benefizveranstaltungen, Klubausflüge und wöchentliche Klubabende im privaten Rahmen in der Wiener Str. 13 in Kapfenberg standen auf dem Programm.

Dr. Othmar Zwittnig

Oft konnte Obmann Medizinalrat Dr. Othmar Zwittnig Einladungen befreundeter Filmklubs annehmen oder sie als Gastgeber im Extrazimmer des Gasthauses Mörtl, Grazer Str. 20, Kapfenberg, begrüßen. Am Beginn standen sieben miteinander befreundete Ehepaare, die den Schmalfilmklub Kapfenberg „trugen“.

1959 Treffen im Tiefparterre des Volksheim

Ab Jänner 1959 trafen sich die Kapfenberger Filmer im Tiefparterre des neuen Volksheimes in der Wiener Straße 60.

Franz Carl Öhler und der VÖFA

Der VÖFA ist der Verband der Österreichischen Film-Autoren. Franz Carl Öhler ist Kapfenberger VÖFA Gründungsmitglied. Bei den ersten VÖFA-Filmstaatsmeisterschaften 1964 in Mürzzuschlag war er bereits Mitglied der Jury.

Obmann Albin Horwath

Unter Führung des Obmannes Albin Horwath konnte auf Grund der Mitgliedschaft vieler Ehefrauen der Klub stark expandieren. Neue Aufgaben erwuchsen in der Anlegung einer Filmchronik über Kapfenberg. Durch die Gestaltung von Werbe- und Schulfilmen zu lehrreichen Themen wie Verkehrserziehung, Feuerwehr, Rotes Kreuz und Filme zur der Aufklärung um und den Kampf gegen Alkoholmissbrauch konnte sich der Filmklub Kapfenberger in der Öffentlichkeit einen Namen machen.

Dr. Viktor Wöhry

Der Gemeinschaftsfilm erfuhr durch die zündenden Ideen des Obmannes Medizinalrat Dr. Viktor Wöhry eine starke Belebung. Die Beiträge zu den Kapfenberger Kulturtagen, manch errungener regionaler, nationaler und internationaler Filmpreis sowie die Aufforderung, als Juror, auch regional bei anderen Filmklubs zu wirken, waren Höhepunkte im Verein.

Rudolf Bosnyak

Wichtige Impulse setzte Obmann Rudolf Bosnyak mit der Wiederteilnahme am österreichischen Verbandswettbewerb, der 20-Jahr-Feier in der Landforst und den öffentlichen Filmvorführungen aus diesem Anlass in Bruck an der Mur und Kapfenberg.

Hubert Schwarzenbacher

Für kurze Zeit übernahm Hubert Schwarzenbacher vom erkrankten Vorgänger die Geschäfte und hielt durch den geselligen Stammtisch den immer kleiner werdenden Verein am Leben.

Günther Agath

Ab 1981 stand unter dem Obmann Günther AGATH die aktive filmerische Weiterbildung der Mitglieder im Vordergrund. Der Besuch der Österreichischen Filmschule – die spätere VÖFA-Akademie – Filmwettbewerbe und Autorenabende standen am Programm.

Einladungen und Exkursionen nach London, München, Berlin und Barcelona zu anderen befreundeten in- und ausländischen Filmklubs wurden von den Mitgliedern gerne angenommen. Erwähnenswert ist hier MITROPA: die Achse Marburg, Slovenien – Kapfenberg, Österreich – Passau, Deutschland. Des weiteren gab es Fahrten zu den Bavaria-Filmstudios, Film- und Wein-Weekends in Retz und zum Exkursionen zum ORF.

Film- und Videoseminare wurden im Mürztal organisiert, wie beispielsweise der Drehbuchworkshops in Zusammenarbeit mit dem Kulturverein „PODIUM“ und Kurse am Klopeinersee speziell für Jungfilmer wurden von den Mitgliedern gerne angenommen.

Reinhold Wurm

Die spezielle Jugendförderung umfasste den medienkundlichen Unterricht an den Schulen Kapfenbergs mit dem Einrichten von Videostudios und Film-Informationsstellen an höheren Schulen, eine eigene Film- und Video-Schule samt begleitenden siebzehn „gelben“ Info-Blättern von Reinhold Wurm.

Die Durchführung von fünfzehn Jugendfilmcamps und die Entsendung von Jungfilmern zu Filmfestivals und Workshops der UNICA in Europa gehört zu den Leistungen des Kapfenberger Filmklubs in dieser Zeit. „Trau dich was!“, „Zeig uns was Neues!“ und der Tag der Kamerafrau sowie des amtierenden Staatsmeisters und Landesmeister sind unverzichtbare Fixveranstaltungen geworden.

Durch Ausflüge, Wanderungen und Exkursionen zu RIHA und der Wiener Filmakademie, Filmstüberl-Stammtische, stimmungsvolle Weihnachts-, Advent- und Krampusfeiern, Arbeitsabende, Ideenbörsen, Beteiligung an der Kapfenberger Messe und auch durch private Zusammenkünfte hat das Interesse am Klubleben stark zugenommen. Das Ziel ist und bleibt die Zusammenarbeit, der Erfahrungsaustausch und die gegenseitige Hilfe von alt und jung beim Filmen.

Die fünf MITROPA-Treffen der Festival-Orte Maribor, Kapfenberg, Passau, Mohelnice, Triest, St.Pölten, Linz, Klagenfurt und Graz gingen weit über die üblichen Zusammenkünfte hinaus, sind jedoch leider Geschichte.

Der Obmann Günther Agath ist im VÖFA-Vorstand

Unser Obmann Günther Agath wurde 1985 in den VÖFA-Vorstand und viele Male in Regional-Jurien sowie 1990, 1991, 1996, 1998, 2006 und 2010 in Staatsmeisterschafts-Jurien berufen. Bei der VÖFA-Jahreshauptversammlung 1991 wurde er in Mayrhofen für seine Verdienste um den österreichischen Amateurfilm mit dem goldenen VÖFA-Verdienstzeichen geehrt.

Franz Zechner

1991 lag die Finanzkontrolle des VÖFA-Kassiers in den Händen unseres Kapfenberger Filmklub-Mitglieds Franz Zechner.

Günther Agath wurde 1991 in die internationale Jury der Avantgarde-UNICA in St. Gallen, Schweiz, berufen und 1994 anläßlich der UNICA in Königsgrätz, Tschechien in den Kreis der „Freunde der UNICA“ aufgenommen.

Programmschwerpunkte

Aktion Film Steiermark

Die Aktion Film Steiermark zur Förderung des guten Kinder- und Jugendfilmes und zur Unterstützung junger steirischer Filmautoren in unserem Bundesland wurde als Präsident von Günther Agath geleitet. Aus der Aktion der gute Film wurde das internationale Kinderfilmfestval, welches über die Steiermark hinaus österreichweit Bedeutung erlangt hat. 2008 erhielt unser Obmann dafür das Goldene Ehrenzeichen des Landes Steiermark vom Landeshauptmann Voves verliehen.

Dienstagtägliche Klubabende

Seit über 60 Jahren zeigen wir jeden Dienstag um 19 Uhr eigene Filme und Videos, aber auch die Werke von Profis wie Pochlatko, Schauer, Manafi, Allahyari, Rekel, Schmelzer, Sauper, und viele andere mehr. Im selbstgebauten Klubkino in der Volksschule Redfeld an der Steinerhofallee. Diese 46 von eigenen und fremden Autoren gehaltenen Klubabende pro Jahr sind gewöhnlich sehr gut besucht. Im Stadtkino Kapfenberg und in der Umgebung von Kapfenberg, wie beispielsweise im Kulturhaus Bruck an der Mur, im Kulturcafe in Aflenz und in Oberaich, gestalteten wir spannende und vielfältige Themen-Abende, wenn möglich mit Großbildprojektion, im Sinne „Dienst am Nachbarn“.

Landesmeisterschaften und Staatsmeisterschaften

Organisatorische Höhepunkte waren 1982, 1995, 2003, 2007, 2014 und 2017 die Durchführung der Steirischen Landesmeisterschaft. 1984 veranstalteten wir die 1. Österreichischen Video-Staatsmeisterschaft in Kapfenberg . Das Mitwirken bei den Kapfenberger Filmtagen im Stadtkino jeden Oktober und die Präsentation großer Persönlichkeiten des professionellen und des Amateur-Films aus Österreich brachte uns in der Öffentlichkeit starke Anerkennung und in den Medien einen großen Widerhall.

Kulturtage

Bei den Kapfenberger Kulturtagen 1987 zeigten wir aus VÖFA-Beiträgen „Österreichische Literatur im Österreichischen Amateurfilm“ und präsentierten 1989 zum Thema „Architektur und Industrie“ eine international vielbeachtete Video-Dokumentation von Christian Graff über die Baugeschichte der Stadt Kapfenberg. Die Kapfenberger Filmtage 1989 standen erstmals im Zeichen der Preisverleihung für den 25. VÖFA-Verbandswettbewerb.

Beaulieu-Cine-Filmclub

Im Juni 2000 wurden wir vom BEAULIEU-Cine-Filmclub nach Berlin eingeladen, um unsere Super-8-Filme zu zeigen. Seitdem unterstützen wir die BEAULIEU-Filmer aus ganz Österreich bzw. Europa und die vielseitigen Aktivitäten von Eckhard Nussmüller für diese Interessensgemeinschaft.

Kapfenberger Filmpreisträger

1989. Albin Horvath

Erstmals wurde 1989 die von der Stadt Kapfenberg und dem Filmklub Kapfenberg vergebene Auszeichnung für ein filmerisches Lebenswerk an den Filmklubmitbegründer Albin Horwath – „Albin in Nöten“ – vergeben.

1990. Franz Josef Gottlieb

Im Jahr 1990 erhielt diesen aus Holz, durch Reinhold Wurm, und Stahl, durch die Lehrwerkstätte BÖHLER, gefertigten Filmpreis der Kapfenberger Profi-Regisseur Franz Josef Gottlieb für seine Edgar Wallace-, Durbridge- und Karl-May-Verfilmungen. Maßgeblich verantwortlich war er für viele Fernsehshows wie „Rudi Carell“ und Fernsehserien wie „Landarzt“, „Ein Schloss am Wörthersee“, „Der Nelkenkönig“ oder „Hallo, Onkel Doc“. Sein Fernsehspielfilm „Mit dem Herzen einer Mutter“ wurde am Muttertag 1993 erstmals vom ORF gesendet. Bis heute sind seine Filme in allen Fernsehkanälen unzählige Male wiederholt worden.

1991. DI Kurt Helmut Ropin

1991 war ein Kapfenberger Techniker an der Reihe. DI Kurt Helmut Ropin entwickelte mit seinem Team die revolutionäre Filmkamera ARRI 765 für IMAX-Produktionen, 70mm, und eine neuartige Stativhalterung für eben diese Kamera. Der Stativkopf ist reduziert auf eine Wippe und kann 360 Grad schwenken. Robert Schauer machte mit dieser Kamera die ersten Bilder des Mount Everest. Für beide Neuentwicklungen wurde Helmut Ropin bereits mehrmals international geehrt.

1993. Ing. Eckhard Nussmüller

1993 wurde Ing. Eckhard Nussmüller für 25 Jahre begeisterter Filmarbeit – Reisedokumentationen aus der ganzen Welt, Mitarbeit in der Filmschule, Reportagen über Kleinode aus der Steiermark – im Rahmen einer Matinee geehrt. Nach 40 Jahren Super 8 Filmen hat er sich 2008 dem neuen Medium Fotofilm zugewandt.

1994. Dr. Klaus Lintschinger

Der Kapfenberger Filmproduzent Dr. Klaus Lintschinger – „Mindwalk“ – hat den Sprung nach Los Angeles erfolgreich gewagt und wurde 1994 in Anwesenheit vieler Filmfreunde vom Bürgermeister Klaus Prieschl geehrt. Jedes Mal wurde über die stimmungsvolle Preisverleihung in den ORF-Seitenblicken berichtet. Heute, nach Österreich zurückgekehrt arbeitet er für den ORF – Buddenbrocks – und produziert und schreibt Drehbücher wie Für „Türken vor Wien“ und „Rudolf“ für den öffentlich rechtlichen Fernsehsender, aber auch für private österreichische Produzenten wie EPO-Film. Im September 2011 hielt er die Laudatio für Elisabeth Scharang.

1995. Michael Scharang

Der bekannte Kapfenberger Schriftsteller Michael Scharang, Drehbuchautor unter anderen auch für Axel Corti und Regisseur für „Die Kameraden des Koloman Wallisch“ nahm den Filmpreis 1995 nicht an, er fühlte sich als Literat wichtiger. Er lehnte den Österreichischen Staatspreis 2016 aus demselben Grund ab. Damit die Februarereignisse aus dem Jahr 1934 nicht vergessen werden, zeigen wir sein filmisches Hauptwerk alle 5 Jahre.

1996. Hans Preiner

Unvergesslich wird der Abend mit der Verleihung des Filmpreises 1996 an Hans Preiner bleiben. Die Laudatio für den Mitautor von „Ein echter Wiener geht nicht unter“, dem ehemaligen ORF-Journalisten („Impulse“ und „Ohne Maulkorb“) und Produzenten für Neue Medien hielt der berühmte österreichische zeitgenössische Komponist Otto M. Zykan in Anwesenheit des Schauspielers Karl Merkatz alias „Mundl“ im vollbesetzten Stadtkinosaal.

1997. Peter Rabitsch

Der Kapfenberger Peter Rabitsch, verantwortlich für unzählige „NÖ-Bilder“ im ORF, Autor vieler Werbespots über Österreich und designierter ORF-Intendant für das Studio NÖ, als Filmpreisträger 1997 vorgesehen, verunglückte bei einem Autounfall tödlich.

1998. Udo Maurer

Im November 1998 erhielt der junge Kapfenberger Udo Maurer für seine außergewöhnlichen, internationalen Fernsehdokumentationen – „El Ninjo“, „Der weiße Tod“, „Ozon“, „Kopfgeldjäger“, „Glocknersturm“ und viele mehr – als Kameramann, Redakteur und Regisseur den 7. Kapfenberger Filmpreis. Chefredakteur Thomas Schaefer von SPIEGEL TV Hamburg hielt die Laudatio. Mit ihm hat Maurer als Redakteur bei zahlreichen Produktionen zusammengearbeitet. Nach „Unter Wasser“ wird seine neueste Arbeit eine Dokumentation über den Wiederaufstieg der Kapfenberger Fußballmannschaft in die oberste Liga sein.

2000. Günther Agath

Der 8. Kapfenberger Filmpreis wurde 2000 an den langjährigen Obmann Günther Agath verliehen. Der mit Freunden, Bekannten und Gönnern vollbesetzte Saal des Stadtkinos bot damit den idealen Rahmen für den saisonalen Höhepunkt des Filmklubjahres 2000. Vize-Bürgermeister und Kulturreferent Roland Alexa hielt die emotionsvolle Laudatio. Überreicht würde die Auszeichnung durch Bürgermeister Ing. Manfred Wegscheider. „Cinema Paradiso“, ein Filmklassiker, der stark mit der Biographie des Preisträgers korreliert, bildete den Abschluss dieser festlichen Veranstaltung.

2002. Dr. Erich Glavitza

2002, gleichzeitig mit der Premiere des 20. James Bond-Filmes und dem internationalen Award für Stuntmen, wurde das vielfältige Leben von Dr. Erich Glavitza – Double für Diana RIGG im „Auftrag ihrer Majestät“ oder für Steve Mac Queen in „Le mans“ – in Wort, Bild und Film pointenreich dargestellt und geehrt. 2017 wurde im Filmklub sein Buch und ein Film über ihn präsentiert.

2004. Familien Folk und Wotzka

Im Jahr 2004 wurde der 10. Kapfenberger Filmpreis an die Familien Folk und Wotzka vergeben. Seit 1911 bis heute wurde am selben Standort – Hammerl Gasthaus mit Festsaal – ein „Kaiserpanorama“ und dann durchgehend ein Kinobetrieb geführt, ständig großzügig modernisiert und erweitert: 4 Kinosäle, Digital 3D Beamer und mehr. 2011 feierte dieses Kino seinen 100. Geburtstag mit einem Gala-Filmklubabend.

2007. Josef Lehner

Im 50. Filmklub-Jubiläumsjahr 2007 wurde vom Gemeinderat der Stadt Kapfenberg der 11. Filmpreis dem Ehren- und Gründungsobmann Josef Lehner für seine Verdienste um den Kapfenberger Dokumentarfilm und seinen Kurz-Spielfilmen zuerkannt.

2009. Hans Schrank,
Johann Mesaritsch und Franz Pirker

2009 wurde die „Bildstelle Kapfenberg“ von Volksschuldirektor Dir. Hans Schrank, Volksschuldirektor Johann Mesaritsch und Schulwart Franz Pirker mit dem 12.Filmpreis ausgezeichnet. 60 Jahre lang stand diese wichtige Entleihstelle – ca. 3000 Filme und Videos – für die Schulen und Vereine des Bezirkes unentgeltlich zur Verfügung. Wieder einmal konnte Frau Bürgermeisterin Mag. Brigitte Schwarz in einem übervollen Filmklublokal vor vielen Prominenten diesen traditionsreichen Preis übergeben. Seit damals ruht dieser ungeheure Film- und Video-Schatz in der Volksschule Dr. Renner in Kapfenberg.

2011. Elisabeth Scharang

Elisabeth Scharang, die einen Großteil ihre Kindheit in Kapfenberg und Bruck an der Mur bei ihren Großeltern verbrachte, bekam für ihre Radio- und Fernseharbeit sowie Fernseh- und Kinofilme viele österreichische Medienpreise. 2011 erhielt sie den Kapfenberger Filmpreis. Laudator war ihr Kapfenberger Jugendfreund Dr. Klaus Lintschinger (ORF). Ihr damals neuerster Spielfilm „Vielleicht in einem anderen Leben“ wurde aus aktuellem Anlass gezeigt und fand seine Uraufführung als Theaterstück in Graz statt. Elisabeth Scharang gehört heute zu den wichtigsten österreichischen Film- und Theater-Regisseurinnen.

Kapfenberger Filmpreisträger 1989 bis 2000

Gestaltet vom Kapfenberger Literaturkreis
Auszug aus dem REIBEISEN 18, Seite 25 bis 34

Das Dokument liegt uns als pdf vor, kann derzeit nicht über die Website des Filmklub Kapfenberg gelesen werden. Bei Interesse bitte um eine Nachricht an unseren Obmann: agathfilm@gmx.at.

Höhepunkte

Österreichische Film- und Video-Staatsmeisterschaft 1992

Der organisatorische Höhepunkt für den Filmklub waren die Durchführung der 29. Österreichischen Film- und Video-Staatsmeisterschaft 1992 im Stadtkino Kapfenberg, welches inzwischen das beste Provinzkino Österreichs mit vier Sälen ist, im Hotel Böhlerstern und im Kulturzentrum Kapfenberg. Die Verleihung des Kulturpreises 1992 durch die Stadt Kapfenberg fand im Rahmen der 18. Kapfenberger Kulturtage an die vielen Jungfilmer rund um Günther Agath statt. Ein umfangreiches Rahmenprogramm, Workshops und die Teilnahme der Prominenz von Niki List, Axel Corti über Frank Hoffmann bis zu Franz Antel, dessen Klassiker „Hallo Dienstmann“ in einer Open-Air-Aufführung auf dem neu gestalteten Koloman-Wallisch-Platz gezeigt wurde, machten 1992 Kapfenberg für zehn Tage zum Zentrum des österreichischen Filmschaffens. 4800 Menschen genossen in Kapfenberg das Erlebnis Kino. Seit damals stiftete der Filmklub für 10 Jahre zusammen mit der Edelstahlfirma Böhler und dereen Lehrwerkstätte den begehrten Österreichischen Minuten-Cup-Preis.

Reibeisen 10. Ausgabe

Eine große Ehre widerfuhr dem Filmklub Kapfenberg, als die Präsidenten des Europa-Literaturkreises Kapfenberg, Willi Kandlbauer und Eduard Ferstl in der 10. Ausgabe des Kulturmagazines „REIBEISEN“ einen umfassenden Bericht über den Filmklub Kapfenberg verfassten.

Kapfenberg Chronik

In der neuen Kapfenberg-Chronik von Helga Papst wurden die internationalen Leistungen und Erfolge des Vereines ausführlich in Bild und Wort gewürdigt.

18. Reibeisen Ausgabe

Unter dem neuen EUROPA-Literaturkreis-Obmann Josef Grassmugg erfolgte in der 18. REIBEISEN-Ausgabe die Vorstellung und Würdigung der Leistungen der ersten acht Kapfenberger Filmpreisträger.

„Albin in Nöten“ bester Kluturfilm

1961 prämierte der ORF (damals RAVAG – Rundfunkanstalt Vertriebs-Aktiengesellschaft) Albin Horwaths „Albin in Nöten“ zum besten Kulturfilm Österreichs und sendete diesen Kurzspielfilm fünf Mal im österreichischen Fernsehen. Damals gab es fünf Fernsehgeräte in Kapfenberg.

Österreichischer Video-Staatsmeister

Die ersten filmerischen Höhepunkte für unseren Verein waren 1983 und 1984 die Erringung der Österreichischen VIDEO-Staatsmeistertitel durch Christian Graff.

Österreichischer Film-Staatsmeister

Der erste offizielle Österreichische FILM-Staatsmeister wurden 1995 durch die Kapfenberger Walter Schwarz, Ewald und Dieter Grabenbauer, Thorsten Hasewend, Manfred Ofner und viele andere mehr als „Wien-Film-Plattform“ mit „Papilio“ nach Kapfenberg geholt.

Österreichische Filmbörse Diagonale

Die vielen internationalen Erfolge und die Aufnahme bei der Österreichischen Filmbörse DIAGONALE 1995 in Salzburg war der internationale Durchbruch für den Filmklub Kapfenberg. Und das im Jubeljahr „100 Jahre Kino“.

UNICA-Filmweltmeisterschaft

Die Entsendung zur UNICA-Filmweltmeisterschaft 1995 nach Bourges in Frankreich, rundete diesen Erfolg ab. Erwähnenswert ist auch die Aufnahme dieses Films in das UNICA-Weltarchiv in St.Gallen, Schweiz.

Reinhold Wurm

Im Jahr 2000 gelang diese Auszeichnung Reinhold Wurm mit seinem Bergfilm „Der Siebenschläfer“. 2003 schaffte er ebenfalls mit seinen Söhnen „Forgive me brother“ den größten filmerischen Erfolg. Nach Staatsmeistern, vielen internationalen Auszeichnungen und Sonderpreisen wurde diese abendfüllende Produktion bei der Film-Weltmeisterschaft der UNICA 2003 in Warschau, Polen mit der Silbermedaille gekürt.

Antonia Stabinger

Antonia Stabinger wurde mit ihren Kurzfilmen 2005, 2006 und 2009 ins Österreich-Programm aufgenommen und persönlich zum Weltkongress nach Blankenberge, Belgien und Danzig, Polen eingeladen.

Insgesamt waren bis heute 17 Kapfenberger Filmproduktionen international im offiziellen Österreich-Programm bei Weltmeisterschaften vertreten. 9 mal wurden Kapfenberger Jungfilmer mit ihren Streifen zur Weltmeisterschaften eingeladen.

27 Eisenbahn-Film-Festivals

In Erinnerung an Konrad Agath führen wir seit 1992 immer Mitte September in Zusammenarbeit mit ÖBB, den Rigi-Bergbahnen, den österreichischen Lokalbahnen, der Kapfenberger und Österreichischen Industrie und Wirtschaft bzw. Tourismus und Gastronomie das Internationale Railway/Transport/Traffic/Aviation-Festival für Film & Video durch.

Beiträge aus 24 Nationen waren dabei schon in den Teilnehmerlisten zu finden. Neu ist die große Unterstützung durch die Firmen Böhler Edelstahl, Böhler Schmiedetechnik, der RHI Magnesit, Pankl, Innofreight und der Breitenauer Bahn für Autoren und Publikum. Seit 2008 steht dieser Wettbewerb unter der Patronanz der UNICA-Weltfilmorganisation mit der UNICA-Medaille und des VÖFA, Verband der österreichischen Filmautoren mit dem Pokal für den besten österreichischen Beitrag.

Außergewöhnliche Exkursionen und Vorträge umrahmen dieses 4-tägige Programm jedes Jahr im September.

Klublokal und Klubkino

2.000 Arbeitsstunden wurden im Sommer 1992 von vielen Mitgliedern und Helfern unter der Bauleitung von Oliver Domberger, Gerhard Kaindl (†) und Herbert Winter aufgewendet, um in der Volksschule Dr. Schärf, Redfeld-Steinerhofallee ein neues Klublokal mit Vorführ-, Schneide- und Zuschauerraum als „Schmuckkästchen“ in der kurzen Bauzeit von neun Wochen entstehen zu lassen.
Den „Sternenhimmel“ hat wie in einem alten Lichtspieltheater der Kapfenberger Airbrush-Künstler Ludwig Grassauer gestaltet. Für die Errichtung des neuen digitalen Schnittplatzes im Jahr 2000 war Bernhard Allmer verantwortlich. 2011 wurde die Videoabspielanlage unter der Leitung von Christain Graff auch für HDMI eingerichtet. Für die neugestaltete Videothek stellten Lorenz Rinnhofer und Erich Maryhofer die neuen Regale her. Eine Bereicherung des Programmes brachten die monatlichen Filmklub-Galerien und vielfältig gestalteten Vernissagen von heimischen und internationalen Künstlern. Bis heute wurden weit über 165 Ausstellungen im Klublokal präsentiert.

Der mitteleuropäische
„Short-Film-Stories“-Drehbuch-Wettbewerb

Neue Perspektiven eröffneten sich plötzlich 1996 durch den Gastabend der Münchner Hochschule für Film und Fernsehen mit Prof. Wolfgang Längsfeld und 1997 durch den mitteleuropäischen „Short Film Stories“ -Drehbuch-Wettbewerb in Kapfenberg. Die 317 europaweiten Einsendungen wurden ausgewertet und für alle Mitglieder zugänglich archiviert.

Historische Kapfenberg Filmabende

Aus den Filmarchiven der Stadt, des Filmklubs und vieler privater Personen konnte Günther Agath fünf historische Film-Editionen (DVD) über Kapfenberg erstellen und vielen Interessierten zugänglich gemacht werden. Daraus ergaben sich 65 einzigartige, historische Kapfenberg-Filmabende.

Dass Filmemacher und Persönlichkeiten aus dem Filmklub Kapfenberg den Sprung ins lokale Fernsehen wie Mema-TV und PIWI Hiway-TV, den ORF, zu Bayerns Alpha`s Videowelten und Hessens TV schafften, freut den Vorstand sehr.

Unser treues Publikum, bestehend aus Mitgliedern, Freunden und Gönnern des Filmklubs, kommen seit 62 Jahren jeden Dienstag um ein interessantes Programm zu sehen. Unser Kino ist auch Heimstätte für „Die Redfelder“, „Die Gottscheer“ und war auch Bühne für Video-Matura-Prüfungen.


Allen schöpferischen Menschen unserer Region wollen wir eine künstlerische Heimat bieten und allen Mitgliedern jede kameradschaftliche Unterstützung durch Teamwork und Know-how gewähren. Jeder filmerischen Schaffensfreude zum Durchbruch zu verhelfen war, ist und wird immer das höchste Ziel der Arbeit aller am Film Interessierten im Kapfenberger Filmklub bleiben.